Bayerische Telemedizinprojekte – Prävention –
Modellvorhaben Telemedizin bei COPD
Zielsetzung
Wissenschaftlich begleitetes Modellvorhaben nach § 63 SGB V für den Nachweis, ob unter Beteiligung eines telemedizinischen Dienstleisters und Kooperation mit Haus- und Fachärzten eine Verbesserung der Versorgungssituation von COPD-Patienten erreicht werden kann.
Hauptziel des Modellvorhabens ist es, Patienten mit einer fortgeschrittenen COPD, die bereits aufgrund ihrer Grunderkrankung oder einer akuten infekt-bedingten Exazerbation derselben, innerhalb der vergangenen 24 Monate stationär behandelt werden mussten, durch geeignete telemedizinische Angebote in ihrem Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.
Projektbeschreibung
Das COPD-Betreuungsprogramm begleitet COPD-Patienten mittels Telemedizin durch die regelmäßige Erfassung der Lebensqualität und spezifischer klinischer Symptome konsequent über die Sektorengrenzen hinweg.
Im Rahmen des Programms werden regelmäßig Vitalwerte der Patienten an ein Telemedizinisches Zentrum übertragen und dort direkt in die elektronische Akte des Patienten eingetragen. Während dieses Vorganges durchlaufen die Daten einen Prüfalgorithmus, der diese auf Unregelmäßigkeiten bzw. relevante Veränderungen hin überprüft. Überschreiten die Werte die Sicherheitsgrenzen, so wird dies unmittelbar dem rund um die Uhr zur Verfügung stehenden Personal des Telemedizinzentrums angezeigt. Durch die Maßnahmen soll es gelingen, kritische Zustände frühzeitig zu identifizieren und schnellst möglich intervenieren zu können.
Die telemedizinische Betreuung umfasst zudem die Förderung der Compliance der Patienten, die durch verschiedene regelmäßige Maßnahmen sichergestellt wird. Dabei bezieht sich der Inhalt auf die medikamentöse Therapie, Anleitungen zur Atemtechnik, krankheitsspezifische Schulungen mit dem Ziel den Patienten aktiv an der Bewältigung seiner Krankheit zu beteiligen, zu einem körperlichen Training zu aktivieren und das frühzeitige Erkennen und Verhindern akuter Exazerbationen zu erlernen.
Die Betreuung von Patienten mit COPD erfordert die Zusammenarbeit aller Sektoren (ambulant und stationär) und Einrichtungen.
Die regelmäßige Übermittlung relevanter klinischer Daten ermöglicht das frühzeitige Erkennen möglicher Exazerbationen. Für die Teilnehmer erfolgt eine bedarfsgerechte Bereitstellung von telemedizinischen Geräten zur direkten und vollautomatischen Übermittlung der Lungenfunktionswerte bzw. der transkutanen Sauerstoffsättigung.
AOK Bayern – Die Gesundheitskasse
SHL Telemedizin GmbH
Universität Hamburg (für die wissenschaftliche Begleitung)
kooperierende Ärzte
teilnehmende Patienten
Zielsetzung der wissenschaftlichen Begleitung
Ziel der wissenschaftlichen Begleitung ist die Quantifizierung der Reduktion von Leistungsausgaben durch die telemedizinische Betreuung.
Wissenschaftlich begleitende Organisation
Universität Hamburg, Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, HCHE
01.06.2012 bis 31.05.2017
Anett Pinkes
AOK Bayern – Die Gesundheitskasse
Carl-Wery-Straße 28
81739 München
089 / 62730-355
https://www.aok.de/bayern/index.php
Anne Meseck
SHL Telemedizin GmbH
Heinrich-Heine-Allee 1
40213 Düsseldorf
0211 / 20057-347
www.shl-telemedizin.de
Prof. Dr. Jonas Schreyögg
Universität Hamburg, Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, HCHE
Esplanade 36
20354 Hamburg
040 / 428 38 – 8041
www.hche.de
Projektleiter:
Anett Pinkes, AOK Bayern – Die Gesundheitskasse
Anne Meseck, SHL Telemedizin GmbH